
Funktionsweise einer Infrarotheizung
Infrarotheizungen (oder Strahlungsheizungen) sind Heizsysteme, die vorwiegend Wärmestrahlung (Infrarotlicht) abgeben, anstatt die Luft zu erwärmen und durch Konvektion im Raum zu verteilen. Der Begriff klärt also nur die Art der Wärmeabgabe, nicht die der Wärmeerzeugung. Die in letzter Zeit vermehrt am Markt unter dem Sammelbegriff „Infrarotheizung“ angebotenen Produkte sind elektrische Widerstandsheizungen. Das heißt sie wandeln elektrischen Strom in Wärme um und geben diese in der Folge an den Raum ab. Wärmeabgabe an einen Raum erfolgt im Wesentlichen über
- Wärmestrahlung (Wärmeübertragung durch elektromagnetische Wellen) und über
- Konvektion (Erwärmung der vorbeiströmenden Luft).
Eine hundertprozentige Wärmeabgabe über Wärmestrahlung ist physikalisch nicht möglich. Der Anteil der Wärmeabgabe eines Heizkörpers, der in Form von Wärmestrahlung geschieht, wird als Strahlungswirkungsgrad bezeichnet. Je höher dieser Strahlungswirkungsgrad ist, desto berechtigter ist die Bezeichnung “Infrarotheizung”. Man beachte, dass alle gängigen Heizsysteme zu einem gewissen Grad auch Wärmestrahlung abgeben, ohne deswegen unbedingt als Infrarotheizung bezeichnet zu werden. Dies trifft z. B. für Kachelöfen und besonders für Kaminfeuer zu. Auch eine Fußboden- oder Deckenheizung (beispielsweise mit Deckenstrahlplatten) gibt vorwiegend Strahlungswärme ab, da eine Luftkonvektion in diesem Fall kaum auftritt.
Eine Konvektionsheizung erzeugt eine Luftwalze im Raum, wodurch sich im Raum unterschiedliche Temperaturschichten ergeben. Im Gegensatz dazu erwärmt eine Heizung mit höherem Strahlungsanteil den Raum gleichmäßiger. Auf einen Körper auftreffende Strahlung wird zudem als angenehm empfunden, wenn die Temperatur der Wärmequelle im Vergleich zum Rest des Raumes nicht zu hoch ist.